Bereits identifizierte Hot-Spot-Bereiche
Als ein Hot-Spot-Bereich wurde der punktuelle Eintrag von Pflanzenschutzmittel in Oberflächengewässer, in der Regel verursacht durch unsachgemäße Reinigung der Pflanzenschutzgeräte, bereits identifiziert.
Aber auch das Risiko diffuser Einträge in Oberflächengewässer – bewirkt durch das Zusammentreffen ungünstiger Umstände wie häufiges Anwenden bestimmter Wirkstoffe in einer Region von hoher Gewässerdichte, gepaart mit extremen Regenereignissen und ungünstigen Bodenverhältnissen – sollte erkannt, analysiert und durch geeignete Maßnahmen entschärft werden.
Einen dritten Hot-Spot-Bereich stellt die Verunreinigung von Grundwasser mit Pflanzenschutzmitteln oder deren relevanten Metaboliten dar.
Aktivitäten der Bundesländer
In verschiedenen Bundesländern werden derzeit Projekte im Bereich Gewässerschutz und Pflanzenschutz bearbeitet, mit dem Ziel eintragsgefährdete Bereiche im Agrarraum zu identifizieren und angemessene Maßnahmen abzuleiten.
Im Bundesland Nordrhein-Westfalen wird beispielsweise im Rahmen des Projekts "H2OT-Spot Manager NRW" ein Koordinierungs- und Beratungswerkzeug entwickelt, das die zielgerichtete risikomindernde Pflanzenschutzberatung zur Eintragsvermeidung von Pflanzenschutzmittel in Gewässer unterstützt.
In allen Bundesländern wird aktiv an der Fundaufklärung gemeinsam mit allen Beteiligten sowie weiteren Monitoringprojekten, z. B. das MUTReWA-Projekt (Maßnahmen für einen nachhaltigeren Umgang mit Pestiziden/Bioziden und deren Transformationsprodukten im Regionalen Wassermanagement) Schleswig-Holstein, gearbeitet.
Andere Projekte adressieren die Einträge von Pflanzenschutzmittel in Kleingewässer (SH, BB).
Detailinformationen über Aktivitäten der Bundesländer zum Hot-Spot-Management werden im Zwischenbericht 2013 bis 2016 des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln aufgeführt (S. 15-17).
Zwischenbericht 2013 bis 2016 (pdf-Datei)
Literatur
[1] Blarr, S, Eyring J., Bach, M. und Frede, H.: Identifizierung und Vermeidung der hot spots von Pflanzenschutzmittel in Oberflächengewässer - Erkennung und Quantifizierung punktueller Einträge. Abschlussbericht. BMEL-BLE-Projekt 05HS022. Gießen, 3/09.
[2] Golla, B.; Strassemeyer, J.; Claus-Krupp, A.; Horney, P. (2014): Hot-Spot Management im Rahmen des NAP – Erfahrungen aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen. 59. Deutsche Pflanzenschutztagung, Julius-Kühn-Archiv, Quedlinburg.