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Stand: 02.05.2025
Ziel des NAP ist es, mögliche Risiken und Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, die mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbunden sein können, weiter zu reduzieren. Zur Darstellung der Risikoentwicklung im Bereich der Biologischen Vielfalt wird u. a. der Indikator "SYNOPS – Risikoindex für terrestrische Nichtzielorganismen" herangezogen, mit dem das Risiko gegenüber terrestrischen Nichtzielorganismen erfasst werden soll. Angestrebt wird bis 2018 bzw. bis 2023 das Risiko gegenüber dem Basiswert (Mittelwert der Jahre 1996 - 2005) um 20 bzw. 30 % zu senken
SYNOPS ist ein, vom Julius Kühn-Institut entwickeltes, computergestütztes Modell zur quantitativen Abschätzung des Umweltrisikos von Pflanzenschutzmaßnahmen. Es können relative Veränderungen von Risiken für terrestrische Ökosysteme (Boden und Saumbiotope) berechnet werden, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entstehen. Dabei werden die Risiken von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden auf verschiedene stellvertretende Organismen errechnet. Als Stellvertreter für im Boden lebende Organismen werden Regenwürmer und Collembola herangezogen. Die in Saumbiotopen lebenden Referenzorganismen sind Honigbienen, Raubmilben und Brackwespen. Mit SYNOPS wird berechnet, wie stark diese Stellvertreterorganismen mit Pflanzenschutzmitteln unbeabsichtigt in Berührung kommen können (Exposition). Diese Exposition wird ins Verhältnis zu der im Labor unter Standardbedingungen ermittelten Giftigkeit der Mittel für diese Organismen (Toxizität) gesetzt. Es entsteht also für jede Maßnahme bzw. für jede Spritzfolge und für jeden Stellvertreterorganismus eine solche Verhältniszahl (SYNOPS- Risikoindex). Diese wird dann auf jährlicher Basis für die drei Wirkstoffbereiche zusammengefasst. Bei der bisherigen Aggregationsmethode wurde der Risikowert auf Basis der Applikationsfläche als gewichteter Mittelwert zusammengefasst. Bei der vorliegenden Rechnung wurde, anders als in den vorherigen Jahren, bei der Zusammenfassung die gesamte Agrarfläche als Bezugsgröße herangezogen.
Die Abbildungen zeigen die Trendkurven der berechneten Ergebnisse.
Die Trendbilder zeigen bei den Insektiziden eine deutliche Abnahme des Risikoindex für Bodenorganismen und Nicht-Ziel-Arthropoden (NTA) Das Risiko für NTA nahm bis zum Bewertungszeitraum 2023 um 72 % und das Risiko für Bodenorganismen um 87 % ab.
Bei den Fungiziden konnte eine deutliche Zunahme des Risikos für Bodenorganismen gegenüber dem Basiszeitraum beobachtet werden. Bis zum Bewertungszeitraum 2023 nahm der Risikoindex für Bodenorganismen um 68 % zu. Das Risiko der Nicht-Ziel-Arthropoden (NTA) zeigte dagegen bis zum Bewertungszeitraum 2023 eine deutliche Abnahme um 79 %.
Bei den Herbiziden zeigen die Risikoindizes eine Zunahme des Risikos für Bodenorganismen. Im Bewertungszeitraum 2023 nahmen die Indizes gegenüber dem Basiszeitraum um 40 % zu. Das Risiko für NTA dagegen nahm um 5% ab.
Das Biodiversitätsziel, das Risikopotential der angewendeten Pflanzenschutzmittel für terrestrische Nichtzielorganismen um 20 bzw. 30 % gegenüber dem Basiswert (Mittelwert der Jahre 1996 - 2005) zu senken, wurde nur für die Nicht-Ziel-Arthropoden bei den Insektiziden und Fungiziden und für die Bodenorganismen bei den Insektiziden erreicht. Für beide Ziele liegt der Zielerreichungsgrad der drei Wirkstoffgruppen im Zeitraum 2023 für die Bodenorganismen bei 33 % und für die Nicht-Ziel-Arthropoden bei 75 % bzw. 72 % oder für beide Organismengruppen im Mittel bei 54 % bzw. 53 %.
Weiterführende Informationen zur Berechnung des SYNPOS und detaillierten Ergebnissen sind zu finden unter:
www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00032736