Auf Einladung des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer NRW tagten die Arbeitsgruppen "Risikoreduzierung Umwelt" und "Integrierter Pflanzenschutz" vom 19. bis 21. Mai 2025 im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse in Bad Sassendorf. Die Arbeitsgruppen gehören zum Forum NAP, das die Bundesregierung zum Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) berät. Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter von Bundes- und Länderbehörden sowie von Verbänden aus Landwirtschaft, Gartenbau, Wasserwirtschaft, Industrie und Handel nahmen an der Veranstaltung teil. Die AG-Sitzungen wurden von einem fachlichen Rahmenprogramm begleitet.
Exkursionen liefern Einblicke in den integrierten Pflanzenschutz
Bei einer Betriebsbesichtigung erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen praktischen Einblick, wie Biodiversitätsmaßnahmen im Ackerbau umgesetzt werden. Auf den Versuchsflächen von Haus Düsse ließen sich die Arbeitsgruppen neben etablierten auch innovative Verfahren im integrierten Pflanzenschutz zeigen, deren Verbreitung in der Praxis unter anderem durch das Projekt "Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau" vorangetrieben wird. An den verschiedenen Stationen der Exkursionen kamen die AG-Mitglieder mit Landwirten und Beratern der Landwirtschaftskammer ins Gespräch. Auch einzelne Demonstrationsbetriebe aus NRW waren vor Ort und berichteten von ihren Erfahrungen zum Beispiel mit moderner Präzisionstechnik, die die AG-Mitglieder bei der Exkursion live im Einsatz erleben konnten. Gemeinsam tauschte man sich zu den Voraussetzungen aus, um die vorgestellten Maßnahmen und Verfahren erfolgreich in die Praxis zu bringen. Anhand der demonstrierten Beispiele wurde thematisiert, ob und wie sich im integrierten Getreide- und Zuckerrübenanbau Pflanzenschutzmittel oder damit verbundene Risiken weiter reduzieren lassen. Der Austausch wurde in den Sitzungen der Arbeitsgruppen fortgeführt und lieferte Impulse für die weitere Arbeit.
Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau – Von der Idee in die Praxis
Das Modell- und Demonstrationsvorhaben "Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau" (MuD IPB) wird seit 2022 durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) im Rahmen der Ackerbaustrategie 2035 gefördert. In Anlehnung an die acht produktionsbezogenen Handlungsfelder der Ackerbaustrategie 2035 werden in sieben Modellregionen auf 79 Demonstrationsbetrieben innovative und praktikable neue Maßnahmen und Verfahren auf Praxisebene umgesetzt und demonstriert. So soll die Einführung der Maßnahmen in die landwirtschaftliche Praxis gefördert und beschleunigt werden. In NRW sind neun Demonstrationsbetriebe beteiligt, die von der Landwirtschaftskammer NRW betreut werden. Das Julius Kühn-Institut koordiniert und begleitet das Modellvorhaben wissenschaftlich. Projektträger ist die BLE.
Weitere Informationen zum Modellvorhaben "Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau" auf der Onlineplattform PraxisAgrar.de unter www.demonstrationsbetriebe-integrierter-pflanzenbau.de
Das Forum NAP und seine Arbeitsgruppen
Der Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) hat zum Ziel, die Risiken und Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, die mit der Anwendung von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln verbunden sein können, weiter zu verringern. Für dieses Ziel sollen alle relevanten Akteure eingebunden werden. Hierfür dient das Forum NAP als Plattform. Im Forum NAP sind Bundesministerien und -behörden, die Länder sowie Bundesverbände verschiedener Sparten vertreten. Das Forum NAP überprüft den Fortschritt des NAP und soll Vorschläge für dessen Weiterentwicklung erarbeiten. Dabei wird es von drei Arbeitsgruppen unterstützt, die ihm zu bestimmten Themenbereichen fachlich zuarbeiten und Empfehlungsvorschläge vorbereiten. Das Forum und seine Arbeitsgruppen werden durch die Geschäftsstelle NAP in der BLE begleitet und unterstützt.